Kurz ist das Bild noch schwarz, dann erscheint Marcus auf dem Monitor. Dunkles Haar, graue Strähnen, gepflegter Bart. Sympathisch wirkt er, irgendwie weltoffen und locker. Ein Fotograf, dessen #vanlife von tausenden Menschen mitverfolgt wird, während sie daheim von der Ferne träumen. Begeistert von Bildern, mit denen Marcus seinen Lebensunterhalt finanziert.
Angefangen hat das Ganze 2014, richtig?
„Chris rief mich an und meinte, er wolle eine Weltreise machen. Jetzt. In einem Van (Marcus lacht). Da kannten wir uns gerade sechs Wochen. Tja, ein Jahr und 580 eBay-Auktionen später hatten wir zwei Wohnungen aufgelöst und waren im Februar 2015 auf dem Weg in Richtung Portugal.“
Seitdem sind fünf Jahre vergangen. Die beiden sind immer noch ein Paar, immer noch on tour und haben sich damit ein erfolgreiches Business aufgebaut.
Aber ist es das wirklich?
„Ja! Und nein. Natürlich ist es unser Traum vom Leben: Jeden Tag ein neuer Ausblick beim Aufwachen, die Natur spüren, ungezwungen sein. Aber für diesen Traum investieren wir nun mal auch all unsere Energie. Wenn du eines unserer Bilder siehst, denkst du an Urlaub und Freiheit. Dass wir dafür gern mal acht Stunden vorm Rechner sitzen, im Morgengrauen aufstehen um zu shooten und bis zum späten Abend über der Buchhaltung sitzen – das siehst du nicht. Aber hey, genau so wollten wir es und: es macht uns glücklich.“
Was lässt man hinter sich, wenn Privat- und Berufsleben auf 12 Kubikmeter zusammenschrumpfen?
„Ganz ehrlich: nichts was man braucht. Wir waren beide nie die typischen Konsumtypen. Aber dennoch: Erst als wir uns von allem getrennt hatten, habe ich begriffen, dass das meiste nur Ballast war. Dieses Gefühl, einfach aufbrechen zu können, wenn uns danach ist, das ist viel mehr wert als jeder Besitz. Und wenn du unseren HYMER siehst, wirst du schnell erkennen, dass er zu unserem vollwertigen Zuhause geworden ist. Selbst das Rehgeweih meines Großvaters hat es an die Wand geschafft: als Halter für die Basecaps (wieder lacht er). Wir haben uns damals bewusst für die 4,1 Tonnen-Ausführung des Grand Canyon S entschieden, um bei dem Wenigen, was wir besitzen keine Kompromisse machen zu müssen. Allein unsere Kameraausrüstung füllt diverse Schränke. Zwei Mountainbikes sind auch noch dabei und und und. Du siehst also, wir leben vielleicht reduziert, aber uns fehlt es an nichts.“
Worauf wollt ihr nicht mehr verzichten?
Das ist einfach. Auf Platz 1: Tellerfederrost und Kaltschaummatratze. Die stehen einem guten Hotelbett in nichts nach und sind mein Arbeits- und Ruheplatz, wenn draußen mal schlechtes Wetter ist.
Fast ebenso wichtig: die große Lithiumbatterie. Damit können wir eine ganze Woche autark sein. Und das trotz dem vielen Kamera-Equipment, den Rechnern, Handys und was man als Fotograf sonst noch so braucht.
Und jetzt weiß ich dann doch nicht so genau, wofür ich mich entscheiden soll. Einerseits sind wir heil froh eine Alarmanlage an Bord zu haben. Andererseits sind wir große Fans der 5-kW-Standheizung. Sagen wir mal, beides teilt sich den dritten Platz.
Ist es nicht anstrengend, als Paar auf so kleinem Raum zusammen zu leben?
„Nein – und ich verrate dir auch wieso. Wir sind ein eingespieltes Team. Und ganz wichtig: zwei sehr eigenständige Menschen. Wenn Chris Lust hat die Berge zu erkunden und ich lieber im Van meiner Arbeit nachgehe, dann ist das kein Ding für uns. Jeder macht, wonach ihm der Sinn steht. Wenn wir so richtig vertieft sind in unsere Aufgaben, kommt es auch mal vor, dass wir einen ganzen Tag nicht miteinander sprechen. Das schätze ich sehr an unserem Zusammenleben. Und wenn draußen gerade mal die Welt untergeht, dann gibt es im HYMER ja zwei separate Räume und jeder sucht sich sein Eckchen. Somit: keine Angst vor dem #vanlife.“
Möchtest du ihnen etwas mit auf den Weg geben?
Machen! Einfach machen! Wenn die Ausreden erstmal abgelegt sind und der erste Schritt getan, spürt man, was man bisher verpasst hat. Für uns ist es ein deutlich zufriedeneres Leben. Und ich glaube fest daran, dass es das für viele Menschen sein kann. Wir haben selbst Familien kennengelernt, die mit drei Kindern im Van leben – die waren entspannter als manche Großstadtfamilie in ihrer 5-Zimmer-Wohnung. Also: nicht zu lange grübeln, sondern einfach mal ausprobieren. Es lohnt sich.
Wird die Konkurrenz dann nicht zu groß?
Das mag sein. Aber wenn es damit mehr zufriedene Menschen wie uns gäbe, die im Einklang mit ihrer Umwelt leben, dann wäre es mir das schon wert.
Zugegeben: Nach diesem Interview haben wir große Lust, Marcus und Chris nachzueifern. Zumindest werden wir jetzt eine ganze Weile darüber nachdenken. Auch, wenn nicht jeder bereit ist, das ganze Leben zu verändern: Der HYMER Grand Canyon S ist in jedem Fall eine Überlegung wert.
Geschichten wie diese können Sie mit jedem HYMER schreiben.
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